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Gewaltfreie Kommunikation

"Die Kunst richtig miteinander zu kommunizieren ist laufen lernen: man fällt so oft auf die Nase bis man liebevoll an der Hand genommen wird"

© Wilma Eudenbach

(*1959), deutsche Publizistin

Birgit Neuhauser | Supervision & Coaching


In meinen Begegnungen ist "Kommunikation" ein wesentlicher Teil verschiedener Zielformulierung bzw. auch während des Prozesses selbst. Generell hilfreich in allen Lebensbereichen und auch in beruflichen Aspekten ist die "Gewaltfreie Kommunikation", die immer wieder gerne geübt werden kann bis sie idealerweise in das eigene Kommunikationsverhalten langsam fließend übergeht und somit in gewisser Weise automatisiert wird.

Laut Marshall Rosenberg, Vertreter der gewaltfreien Kommunikation, besteht eine aggressive Sprache vorwiegend aus Schuldzuweisungen, Anklagen, Kritik und Vorwürfen, wodurch beim Gegenüber sofort eine Abwehrhaltung und Gegenwehr hervorgerufen wird.

Die gewaltfreie Kommunikation ist eine von entwickelte Kommunikations- und Konfliktlösungsmethode, die die Bedürfnisse und Anliegen der Beteiligten in den Fokus rücken soll, damit der Konflikt positiv bearbeitet werden kann.

Wesentlich dabei sind zwei Komponenten:

a) Selbstbehauptung: man benennt die eigenen Bedürfnisse, was einen bewegt und was man möchte

b) Einfühlungsvermögen (Empathie): man hört aufmerksam zu, wie es der anderen Person geht und was sie möchte


Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wunsch erfüllt wird steigt, wenn er ohne Kritik, Schuld-zuweisungen etc. vorgetragen wird. Die Aufmerksamkeit in der gewaltfreien Kommunikation richtet sich dabei auf folgende vier Inhalte bzw. Schritte:

1. Schritt: Beobachten - ohne zu bewerten

  • Ich benenne den genauen Anlass und warum ich das Gespräch beginne

  • Ich vermeide (meine eigenen?) Bewertungen in meinen Aussagen

  • Ich präzisiere den Auslöser, auf den ich reagiert habe (Stachelwort)

  • Ich habe gesehen, ich habe gehört ...

Beispiel:

Ja: "Du kommst 20 Minuten nach dem Filmanfang."

Nein: "Du kommst schon wieder zu spät."

2. Schritt: Fühlen - ohne zu interpretieren

  • Ich spreche mein Gefühl an (ängstlich sein, froh, betroffen, frustriert, berührt....)

  • Ich interpretiere hingegen kein Verhalten von anderen Personen

Beispiel:

Ja: "Ich bin frustriert."

Nein: " Ich fühle mich von meinem Chef hintergangen"

3. Schritt: Bedürfnisse - statt Strategien

  • Ich sage, welche Bedürfnisse hinter diesem Gefühl liegen

Beispiel:

Ich brauche Erholung." (Bedürfnis)

"Ich möchte morgen einen Ausflug machen." (Strategie)

4. Schritt: Bitten - statt fordern

  • Ich äußere eine Bitte, in der ich konkret sage, was ich gerne möchte.

Beispiel:

"Bitte kannst du die Spülmaschine gleich ausräumen?"

Ob das eine Bitte oder eine Forderung ist, entscheidet sich daran, ob mein Gegenüber "Nein" sagen kann, ohne dass unsere Verbindung leidet oder mit Sanktionen gerechnet werden muss.

Dieses Modell ist leicht überschaubar, doch wenn man es anwenden möchte, merkt man gleich, wie wir durch unsere jahrzehntelange Musterprägung unversehens wieder auf unsere gewohnte und vertraute Denk- und Sprechweisen zurückgreifen.Eine Veränderung wird durch das Bewusstmachen dieser Muster möglich und mit regelmäßiger Übung leichter.

(Quelle: vgl. Buch "Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt")

Viel Freude beim Üben :-)

Eure

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positiv • lösungsfokussiert • neugierig • zukunftsorientiert • humorvoll • Ressourcen stärkend • allparteilich

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