Anerkennung ist ein Grundbedürfnis im menschlichen Zusammenleben und -arbeiten. (Honneth 1992)
Der Kampf um Anerkennung findet meist subtil und verdeckt statt, er ist eingewoben in die alltägliche Kommunikation und deren Prozessverlauf.
Daraus ergibt sich, dass „ein sozialer Konflikte die Nichthinnahme eines gestörten Anerkennungsverhältnisses ist“. Der aktuelle Anerkennungsstatus wirkt sich direkt auf unser Gefühlsleben aus:
Wie stehen die anderen bzw. der andere zu mir?
Werde ich korrekt behandelt?
Bekomme ich das was mir zusteht?
Fühle ich mich angenommen?
Anerkennungshierarchie in Arbeitsleben
In der Reihenfolge von oben nach unten potenziert sich die Nichtwürdigung:
Leistung (Bezahlung)
Erbrachte Opfer und besondere Anstrengungen
Zeitliche Reihenfolge des Hinzukommens zum System (Neueinsteiger nicht bevorzugen)
Zugehörigkeit zum System (wird die Führungskraft anerkannt)
Anerkennung dessen, was ist (Prinzip der Nicht-Leugnung, zB Alkoholismus)
Anerkennungsmodi in der Mediation
In der Konfliktdarstellung: Durch Verstehen des Anliegens durch den Mediator (aktives Zuhören)
In der Konflikterhellung: Durch wechselseitiges Verstehen der Positionen (Perspektivenwechsel durch „Stopfen“) und signalisierte Bereitschaft, sich von den Positionen zu bewegen.
Schließlich muss es einen „heilenden“ Ausgleich geben, der die Tatsache der Verletzungen würdigt (manchmal ist dies ein „Es tut mir leid“)
Aus diesem Vorigen wird verständlich, dass Missverständnisse, subjektive erlebte Kränkungen die Wurzeln eines sich eskalierenden Konflikts sein können/meist sind.
Herzlichst Eure
[vgl. Quelle: Triangel • B. Fechner, in: Faller/Fechner/Kerntke 2014: Systemisches Konfliktmanagement]
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